Wie die Neue Zürcher Zeitung in ihrer Ausgabe vom 30. Oktober 2007 schreibt, macht die Suche nach zusätzlicher Rendite nicht nur Anleger erfinderisch. Auch Wissenschafter lassen nichts unversucht, um die besten Aktien zu finden. So sind Forscher renommierter Universitäten jüngst der Frage nachgegangen, wie es sich auf die Aktienperformance eines Unternehmens auswirkt, wenn sich dessen Geschäftsführer (CEO) ein Haus kauft.
Die empirische Forschungsarbeit förderte verblüffende Resultate zutage: Der Aktienkurs des Unternehmens fiel eindeutig, wenn der CEO zur Finanzierung des Eigenheims eigene Mitarbeiteraktien oder -optionen liquidierte – selbst wenn sie nur einen Bruchteil seiner Aktienpositionen ausmachten.
Unabhängig von der Art der Finanzierung war der Aktienkurs zudem negativ mit dem Immobilienkauf korreliert, wenn der CEO eine besonders grosse und teure Villa kaufte. Der Immobilienkauf sei weniger ein Zeichen der Verbundenheit der Geschäftsführer mit dem Unternehmen in dem Sinn, dass ein allfälliger Wegzug vom Firmensitz durch den Hauskauf teurer wird, als vielmehr ein Signal für den Rückzug des CEO in sein Privatleben, erklären die Wissenschafter. Und dies sei der Performance des Unternehmens nicht zuträglich.
Laut den Forschern ist also bei all jenen Aktiengesellschaften Vorsicht angebracht, bei denen es der CEO mit dem Slogan „My home is my castle“ übertreibt. Zur Erinnerung: Warren Buffett, CEO der äusserst erfolgreichen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, lebt noch heute in dem bescheidenen Haus in Omaha, im US-Gliedstaat Nebraska, das er 1958 für 31’500 $ gekauft hat.
Vorsicht ist geboten, wenn sich die Führungsmannschaft besonders gut ergehen lässt.