Wandel bei Valiant

Wie die Neue Zürcher Zeitung in ihrer Ausgabe vom 10. März 2011 schreibt, nimmt die Valiant Holding eine Reihe von Änderungen an ihrer Vergütungspolitik vor. Sie unterstellt sich freiwillig einem von der Finma erlassenen Rundschreiben, das Mindeststandards für die Vergütung von Bankern festlegt, führt an der nächsten Generalversammlung eine Konsultativabstimmung über den Vergütungsbericht durch und erlässt eine Reihe neuer interner Regeln. Diese besagen etwa, dass sich die Entschädigung des Verwaltungsrats an der ausgeschütteten Dividende orientiert, die Boni der operativen Verantwortungsträger an das Geschäftsergebnis gekoppelt sind und die maximale Spannbreite zwischen dem tiefsten und dem höchsten ausbezahlten Lohn den Faktor 20 nicht überschreiten darf.

Zu diesen neuen Regeln gesellen sich konkrete Taten: Der Verwaltungsrat verzichtet für das Geschäftsjahr 2010 auf 10% der ihm zustehenden Vergütung; noch weiter geht Konzernchef Michael Grobmeier, der gänzlich ohne Bonuszahlungen auskommen will. Aber auch im laufenden Geschäftsjahr ist Zurückhaltung angesagt. Verwaltungsratspräsident Kurt Streit will auf die Hälfte seiner Vergütung verzichten, die beiden übrigen Präsidiumsmitglieder auf bedeutende Teile ihrer Entschädigungspakete. Schliesslich sollen alle bestehenden Optionen aufgelöst und keine neuen mehr ausgegeben werden.

All diese Massnahmen deuten darauf hin, dass die Valiant-Exponenten um Wiedergutmachung bemüht sind. Im vergangenen Herbst war Valiant in die Kritik geraten, weil sie mitten in der Krise in drei Schüben gut 2 Mio. eigene Aktien zurückgekauft hatte – just in einer Zeit, in der zwei Optionsserien ausliefen, die der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat den Bezug von 745000 Valiant-Aktien ermöglichten. Oder anders ausgedrückt: Die Regionalbanken-Manager setzten sich ohne Not dem Verdacht aus, in einem Moment charakterlicher Schwäche den grossen Coup inszeniert zu haben. Obwohl dieser Verdacht nicht erhärtet werden konnte, blieb ein Reputationsschaden zurück – ein Schaden, der nun schrittweise gutgemacht werden soll.

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