Wie die NZZ in ihrer Ausgabe vom 11. Mai 2006 berichtet, hat Personaldienstleister Adecco im ersten Quartal des laufenden Jahres sowohl die Erwartungen der Analytiker als auch die eigenen Vorgaben übertroffen. Der Konzernumsatz belief sich auf 4.7 Mrd. Euro, was einer Steigerung von 11% in lokalen Währungen gegenüber demselben Vorjahresquartal und einem organischen Wachstum von 9% entspricht. Während das operative Ergebnis um mehr als einen Drittel erhöht werden konnte, nahm der Reingewinn um 59% auf 100 Mio. Euro zu. Klaus J. Jacobs, Verwaltungsratspräsident und CEO von Adecco, zeigte sich mit dem Resultat zufrieden, und an der Börse wurde der Quartalsausweis mit Kursavancen von +7.4% honoriert. Zur erfreulichen Entwicklung hätten die rege Nachfrage nach Personal-Dienstleistungen, die Fokussierung auf das margenträchtige Fachkräfte-Geschäft sowie die erhöhte Kostenkontrolle beigetragen, erklärte Jacobs in einem Telefoninterview. Dies habe sich auch auf die Brutto-Marge (+80 Basispunkte auf 17.4%) positiv ausgewirkt.
Als einen grossen Wermutstropfen bezeichnete Jacobs hingegen das Frankreich-Geschäft. Mit einem Umsatzwachstum von 5% (organisch +3%) auf 1.5 Mrd. Euro schnitt der Konzern in seinem wichtigsten Markt schlechter ab als die Konkurrenz. Zugleich bildete sich die dortige operative Marge im Vergleich mit dem bereits schwachen Vorjahresquartal um 30 Basispunkte auf 3% zurück. Gemäss Jacobs laufen zurzeit innerhalb der Firma intensive Beratungen über mögliche Wachstumsstrategien und Kostenkontroll-Programme für das Frankreich-Geschäft.
Die Aussage von Klaus J. Jacobs zeigt vortrefflich auf, wie ein absolut betrachtet gutes Jahresergebnis mittels Benchmark-Vergleich dennoch zu relativieren ist.