Selten ist der Aktienkurs nach einem Chefwechsel derart ins Bodenlose gefallen wie bei Implenia. Der neue Chef, André Wyss, ex Novartis, habe Ertragsprobleme geortet, deren Ursache in nicht durchgängig standardisierten Prozessen, einer fragmentierten Systemlandschaft und unzureichender bereichsübergreifender Zusammenarbeit liege. Wyss will u.a. mit einer Matrix Organisationsstruktur Remedur schaffen. Quelle: NZZ, 3. März 2019
Anders ABB, wo die Aufräumarbeiten wegen der Ausgliederung der Stromnetze ihren Fortgang nehmen. Zudem wird ABB die langjährige Matrix Organisationsstruktur aufgeben. Die noch bestehenden nationalen sowie regionalen Strukturen werden aufgelöst. Quelle: NZZ, 1. März 2019
Die beiden Fälle zeigen diametral entgegengesetzte Lösungen. Die einen setzen auf eine Matrix Organisationsstruktur als Heilsbringer. Die anderen haben genug von der Matrix. Dies ist weiter nicht verwunderlich, gilt die Matrix doch als anspruchsvollste Organisationsform: Sie führt zu überlappenden Zuständigkeiten und erfordert dadurch umfangreiche Aufgaben- und Kompetenzabgenzungen. Wie Implenia mittels Matrix die Prozesse besser in den Griff bekommen will, ist übrigens schwer zu verstehen.
Weiterführende Links:
https://www.projectmanager.com/blog/matrix-organizational-structure-quick-guide
https://de.wikipedia.org/wiki/Matrixorganisation