Eine Bar in Zürich hat sich unlängst mit einem “Awareness-Konzept” bemerkenswert positioniert. Die Bar nimmt sich einiges vor und sagt klipp und klar, was sie unter Awareness versteht. Sie schreibt:
Wir wollen einen Raum schaffen, in dem jeder willkommen ist und sich wohl fühlen kann. Wenn du dich unwohl fühlst oder eine Situation beobachtest, in der eine andere Person Hilfe benötigen könnte, informiere unser Awareness-Team an der Bar. Wir sind für dich da, wir hören dir zu und unterstützen dich.
Jede Art von Diskriminierung (Ableismus, Klassismus, Queer- und Transphobie, Rassismus, Sexismus, usw.) ist hier nicht willkommen.
Geh nicht davon aus, dass andere Personen mit dir interagieren wollen.
Alle Aktionen und Gespräche finden nur mit dem Einverständnis beider Teilnehmer statt.
Generell gilt: Nur Ja heisst Ja. Geh nicht davon aus, dass ein Ja ein Ja bleibt, frag lieber noch einmal nach!
Respektloses und aufdringliches Verhalten wie unerwünschte Annäherungsversuche, Kommentare oder Grenzverletzungen haben hier keinen Platz.
Wenn du Rauschmittel jeglicher Art konsumierst, tu dies mit Bedacht, damit du deine eigenen Grenzen und die anderer Menschen kennen und respektieren kannst.
Bitte unterlasse es, Fotos und Videos zu machen, auf denen andere Personen zu sehen sind.
Quelle: NZZ, 12.2.2023
Die Vielfalt von “Konzepten” kennt keine Grenzen. Ging es früher noch um tiefgreifende und praxisnahe Unternehmenskonzepte, geht es heute um neuartige esoterische Konzeptionen und Vorstellungen, die oft wirklichkeitsfremd sind, wie das Awareness-Konzept der Bar zeigt. Allerdings stellt die Awareness oder Wokeness nur ein Beispiel für eigenartige Zeiterscheinungen dar. Eigenartig erscheint auch das Gendern – man könnte indes meinen, dieses Phänomen gebe es nur im deutschsprachigen Raum. Weit gefehlt, man besuche die Webseite “gesprächswert” https://www.gespraechswert.de/richtig-gendern/. Die Webseite erklärt, wie man in den verschiedenen Sprachen richtig gendert und inkludiert. Prädikat: besuchenswert