Wie die Zeitschrift “is report” in ihrer Ausgabe 1+2/2005 schreibt, können über 960 Top-Manager nicht irren. Der Anteil der Projektarbeit in Unternehmen wird steigen. Aller Voraussicht nach wird er sich von derzeit 29 Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre verdoppeln. Projektkompetenz entwickelt sich daher zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.
Für die von “is report” unternommenen Langzeitstudie “Projektmanagement: Abenteuer Wertvernichtung” wurden über einen Zeitraum von fast vier Jahren 962 Führungskräfte aus 687 Organisationen in Wirtschaft und Verwaltung befragt. Das Ergebnis: Nur 13 Prozent aller in deutschen Unternehmen durchgeführten Projekte sind wertschöpfend, 87 Prozent hingegen können als reine Geldvernichtung angesehen werden. Der Schaden für die deutsche Wirtschaft beträgt 150 Milliarden Euro jährlich.
Effizienzkiller Nummer eins sind unklare Weisungs- und Entscheidungskompetenzen, diffuse Zielsetzungen, Führungsdefizite der Projektleiter und Überlastung oder mangelnde Qualifizierung der Projektmitarbeiter. So statten beispielsweise nur 15 Prozent der Unternehmen ihre Projektleiter mit klaren Weisungs- und Entscheidungskompetenzen aus, nur 19 Prozent der Unternehmen definieren für alle Projekte einen klaren Auftrag mit definierten Zielsetzungen und nur 21 Prozent der Unternehmen berücksichtigen die spezifischen Führungsanforderungen an die Projektleiter.
Ausserdem wurde beobachtet, dass Projektarbeit immer noch zu wenig in den Unternehmen verankert ist. So wissen nur 9 Prozent der Unternehmen, wie viele Projekte im Unternehmen laufen und in welcher Phase sie sich befinden. Nur 10 Prozent der Unternehmen wissen, wie viele Personalkapazitäten durchschnittlich in Projekten gebunden sind. Und nur 17 Prozent wissen, welche Mitarbeiter sich durch Projektarbeiten wie qualifiziert haben. Überdies sind sich die Unternehmen ihrer Ausgaben nicht bewusst: Gerade einmal 12 Prozent kontrollieren ihre Projekte über das Rechnungswesen. Und das, obwohl mittlerweile Projekte rund 30 Prozent der Gesamtkosten eines Unternehmens verursachen – Tendenz steigend.
lm Gegensatz zu vielen herkömmlichen Projektmanagement-Ansätzen sieht “is report” das Potenzial zur Verbesserung der Projektarbeit vor allem bei der Geschäftsführung: Die Unternehmensleitung muss sich eindeutig zu den Zielen des Projekts und ihrer Bedeutung für das Unternehmen bekennen. Sie muss sagen, was am wichtigsten ist, wann das Projekt beendet sein soll und was es kosten darf.
Im Projekt Management sind Effizienzkiller Nummer eins unklare Weisungs- und Entscheidungskompetenzen, diffuse Zielsetzungen, Führungsdefizite der Projektleitung und Überlastung oder mangelnde Qualifizierung der Projektmitarbeiter.