Wie die NZZ in ihrer Ausgabe vom 30. August 2005 schreibt, bestätigt der Semesterausweis des Berner Pharmaunternehmens Galenica die Erwartung, dass die Abtretung des europäischen Pre-Wholesale-Geschäfts (logistische Dienstleistungen für die Industrie) bei gleichzeitiger Fokussierung auf Nischen des Pharmageschäfts und die Marktstellung in der Schweiz zu einer weiteren Stärkung der Ertragskraft führt. Die Änderung der Struktur hatte eine leichte Reduktion des Umsatzes zur Folge; auf vergleichbarer Basis wäre der Umsatz um 2.6% gestiegen. Dagegen nahm das Betriebsergebnis trotz hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung um über 15% und der Konzerngewinn um gut 14% zu. Für das ganze Jahr, für das erstmals nach IFRS-Normen gebucht wird, erwartet die Konzernleitung einen Gruppengewinn von mindestens 80 Mio. Fr., was einer Steigerung von mehr als 15% entspräche.
Den Betriebsgewinn der Gruppe lieferte über 80% der international auf Nischen (Eisenpräparate) und in der Schweiz auf den Markt rezeptfreier Medikamente ausgerichtete Bereich Pharma, der mit 15.6% mehr Umsatz das Betriebsergebnis um gut einen Drittel steigerte. Der nicht mehr vergleichbare Bereich Logistics setzte 2.8% weniger um (vergleichbar +1%) und hatte betrieblich Projektkosten zu verkraften. Umsatz und reduzierter Betriebsverlust des Bereichs HealthCare Information entsprechen laut Semesterbericht den Erwartungen. Der Bereich Retail, wo im Zuge der Neuorientierung die Apotheken Holding GaleniCare vollständig übernommen wurde, zeigt mit 8.8% ein ansehnliches Wachstum, wobei die Betriebsmarge ebenfalls von Projektkosten beeinflusst wurde. Zu den 85 eigenen Apotheken wurden 7 weitere akquiriert; einschliesslich Minderheitsbeteiligungen verfügt GaleniCare zurzeit über 114 Standorte. Ferner zählt das mit dem Grossverteiler betriebene Joint Venture Coop Vitality 12 Apotheken; bis Ende Jahr werden es 18 sein.
Weniger Umsatz aber mehr Gewinn dank Strukturanpassungen