Prognose vs. Vorschau

Wie die Tageszeitung ZO zusammenfassend schreibt, rentieren die öffentlichen Verkehrsmittel des Zürcher Oberlands nicht, vielmehr seien ihre Kosten nur teilweise gedeckt. Der Kostendeckungsgrad reiche für das Jahr 2019 von 12.3% bis maximal 87.8%. Die Angaben sollen auf einer Prognose gem. einem “durchgesickerten SBB Dokument” beruhen. Die tatsächlichen Werte für das Jahr 2019 würden erst in 1 oder 2 Jahren bekannt.

Quelle: vgl. Zürcher Oberländer (ZO), 17.2.2020, Seite 3

Wie Stefan Kaufmann, Mediensprecher des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) meint, habe “der ZVV einen anderen Zweck, als nur rentabel zu sein”. Nun, Zweck und Rentabilität sind 2 Paar Schuhe und dürfen nicht vermengt werden. Was ebenso gar nicht geht, ist mit dezimalgenauen Werten eine Genauigkeit zu suggerieren, die nicht vorhanden ist. Die Genauigkeit wird sich erstaunlicherweise erst nach Jahren einstellen. Dass es so lange dauert, deutet auf eine ausgeprägte Bürokratie hin, was der Rentabilität nicht gerade zuträglich sein dürfte.
Im Weiteren zeugt der Gebrauch des Wortes “Prognose” von geringer Professionalität, passt doch der Ausdruck eher fürs unbeeinflussbare Wetter, das prognostiziert wird. Im Gegensatz dazu kann die Rentabilität des ZVV aber sehr wohl beeinflusst und in den Griff genommen werden. Deshalb spricht man von “Vorschau” und nicht von “Prognose”.

2 thoughts on “Prognose vs. Vorschau”

  1. War vor Kuzem auch gerade in einem Projekt bei einem staatsnahen Betrieb, wo sich das Management nicht um die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden gekümmert hat und ihnen befahl, etwas auf einer Software zu implementieren, das diese gar nicht implementieren konnte, da sie nicht über die dafür erforderliche Funktionalität, aber fixe Prozesse verfügte, was man selbst nach Monaten, in denen entsprechend fast nichts implementiert wurde, nich stoppte.

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  2. „Prognose vs Vorschau“

    Streit um des Kaisers Bart?
    Wichtig scheint mir nur, dass wir definieren, was wir mit den Begriffen meinen.

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