In Grossbritannien werden seit Februar 2001 alle noch existierenden historischen Telefonzellen als zu schützende Gebäude durch eine private Initiative registriert. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Telefonzelle_(Vereinigtes_Königreich) 4.12.21
Weil die roten Telefonzellen in Grossbritannien kaum mehr für Telefongespräche genutzt werden, sind in den letzten Jahren viele stillgelegt worden. Das hat die britische Medienaufsicht auf den Plan gerufen. Sie hat beschlossen, dass jene Telefonzellen weiterbetrieben werden müssen, deren Standort nicht von allen Mobilfunknetzen abgedeckt wird. Auch bleiben die Zellen erhalten, wenn sie an einem Ort stehen, wo es häufig Unfälle oder Suizidversuche gibt, oder wenn durchschnittlich mindestens einmal pro Woche ein Anruf aus der Zelle getätigt wird. Laut der Medienaufsicht sollen etwa 5’000 der roten Telefonzellen (Anm.: von über 90’000) bestehen bleiben. Quelle: Teletext, 9.11.21
Nicht nur die gegenwärtigen Pandemie Massnahmen drohen die Gesellschaft zu spalten, sondern auch der Denkmalschutz und die Denkmalpflege. Auf der einen Seite erscheint es tatsächlich sinnvoll, die kultur- oder wirtschaftshistorischen Errungenschaften zu erhalten. Auf der andern Seite verursacht die bürokratische Denkmalpflege zumeist hohe Kosten und unüberbrückbare Zielkonflikte zwischen den Stakeholdern. Mit andern Worten: Das Erhalten von alten Telefonzellen dürfte nicht überall auf Anklang stossen. Dies umsomehr als ein Kriterium, die möglichen Löcher in den Mobilfunknetzen, bald der Vergangenheit angehören wird. Entfallen dann später auch noch die Anrufe, so dürften den letzten Zellen ihr Stündlein geschlagen haben – ausser jenen, die in Museen landen.
Mit der abnehmenden Anzahl an Zellen sollten auch die Kosten der Denkmalpflege zurückgehen, aber es bleibt zu befürchten, dass der Denkmalschutz immer wieder Ersatz finden wird. Die Kosten werden – wie bei andern Behörden – im besten Fall konstant bleiben. In diesem Kontext kommt die allgemein gültige Kostenremanenz ins Spiel. Wikipedia: “Unter Kostenremanenz (englisch cost stickiness) versteht man in der Betriebswirtschaftslehre das Verhalten der Kosten, die bei einem rückläufigen Beschäftigungsgrad nicht im gleichen Masse sinken, mit dem sie zuvor bei steigender Beschäftigung gestiegen sind.” Quelle: de.wikipedia.org 4.12.21